Ein Resümee meiner Blogs

Es ist erstaunlich, wie verschieden Menschen sind, und das ist gut so. In einer Welt, in der alle gleich denken und handeln, wäre es wohl ziemlich langweilig.

Ist es nicht gerade faszinierend, unterschiedliche Menschen kennenzulernen, zu verstehen, wie sie ticken, was sie denken und welche Werte sie vertreten?

Durch meinen Blog bin ich mit vielen Menschen in Kontakt gekommen. Einige haben mir Nachrichten geschickt, und ich habe bei Gesprächen oft auf Inhalte aus meinem Blog zurückgegriffen. Diese Interaktionen haben mich immer wieder zum Nachdenken angeregt. In manchen Gruppen habe ich mich bewusst zurückgehalten und nur beobachtet. Insgesamt muss ich sagen, dass ich enttäuscht, verwundert, verblüfft und wütend zugleich bin.

Viele fragen sich: Was ist eigentlich der Sinn des Lebens? Ich glaube, diese Frage lässt sich nicht einfach beantworten, und der Sinn kann für jeden individuell sein. Aber eine andere Frage lässt sich vielleicht leichter beantworten: Sind bestimmte Aspekte meines Lebens Teil dieses Sinns?

Wenn ich tief in mich hineinblicke, sehne ich mich nach Frieden, Freiheit und Gemeinschaft. Viele würden jetzt nüchtern sagen, dass wir all das bereits haben. Aber ist das wirklich so?

Frieden:

Frieden ist mehr als nur die Abwesenheit von Krieg zwischen Nationen oder bewaffneten Konflikten. Frieden bedeutet auch, dass eine Gesellschaft friedlich koexistiert. Doch wenn wir genauer hinschauen, sehen wir eine zunehmend gespaltene Bevölkerung. Es gibt verschiedene politische und gesellschaftliche Strömungen, in denen echte Demokratie kaum noch stattfindet. Denn Demokratie bedeutet nicht nur, dass die Mehrheit entscheidet, sondern auch, dass verschiedene Meinungen akzeptiert werden.

In dem Moment, in dem Vegetarier oder Veganer, Klimaaktivisten, Linke, Rechte unter Gewalt, Sachbeschädigungen und Beleidigungen gegeneinander kämpfen haben wir dann noch Frieden? Extremismus muss zweifellos bekämpft werden, egal aus welcher Richtung er kommt. Aber wenn normale Menschen wie du und ich als Extremisten diffamiert werden, nur weil sie eine Meinung haben, d ist das noch Frieden? Wir rufen nach Toleranz, Demokratie und Akzeptanz, aber leben wir diese Werte selbst oder fordern wir sie nur in Bereichen ein, die uns gerade interessieren? Ist es nicht eine Doppelmoral, Toleranz zu fordern und gleichzeitig andere zu diffamieren und zu beleidigen?

Ich sehe hier keinen Frieden, sondern eine Form eines gesellschaftlichen Krieges. Uns muss bewusst sein, dass Sprache mehr ist als nur eine Aneinanderreihung von Worten sie kann auch eine Waffe sein.

Freiheit:

Freiheit ist ein Begriff, den jeder für sich selbst interpretiert. Manche sehen dabei das weite Meer, andere vielleicht eine Berglandschaft. Aber was bedeutet Freiheit wirklich? Ist es nur die Möglichkeit, sich frei zu bewegen, oder steckt mehr dahinter?

Ich denke, Freiheit bedeutet auch ein Stück Selbstbestimmung. Freiheit heißt, nicht immer abgeben zu müssen, um zu kompensieren. In einem kürzlichen Gespräch wurde mir geraten, in ein anderes Bundesland zu ziehen, wo die Mieten günstiger sind. Dann ginge es mir finanziell besser. Aber geht es mir dann wirklich besser? Angenommen, ich gehe diesen Schritt und habe 300 Euro mehr im Geldbeutel aber bin weit weg von den Großeltern meiner Kinder, weg von einer Region, die ich liebe, von Freunden und allem, was ich mir aufgebaut habe. Ist das Freiheit oder nur eine Kompensation von Problemen, die ich mir nicht selbst gemacht habe? Sind wir wirklich frei, oder machen wir uns etwas vor, indem wir ständig Kompromisse schließen und kompensieren, was andere falsch gemacht haben?

Freiheit bedeutet auch, seine Meinung frei äußern zu dürfen. Aber ist es wirklich Freiheit, wenn wir uns selbst unter Druck setzen und ständig betonen müssen, dass es „nur“ unsere Meinung ist? Und wenn wir dann bestimmte Menschen aufgrund ihrer Meinungen meiden, ist das noch Freiheit und Demokratie?

Für mich bedeutet Freiheit freies Denken, freie Meinungsäußerung, Toleranz in allen Schichten, freies Wohnen und Leben unter gleichen Bedingungen in diesem Land. Aber haben wir das wirklich? Sind wir wirklich frei?

Gemeinschaft:

Was bedeutet Gemeinschaft eigentlich? Wie definiert sich eine solche? Viele interpretieren dieses Wort für sich selbst, andere interessiert es vermutlich nicht.

Gemeinschaft ist eine soziale Gruppe, die gemeinsame Werte und Traditionen teilt und oft von einer gemeinsamen Geschichte oder Kultur geprägt ist. Vertrauen und Zusammenhalt stehen in einer Gemeinschaft im Vordergrund.

Wenn ich mir diese Definition anschaue, sehe ich deutlich, dass genau das in Deutschland verloren gegangen ist. Werte sind verloren gegangen, Traditionen werden als „rechts“ diffamiert. Unsere Geschichte sollten wir kennen  und ja, ein Teil unserer Geschichte ist abscheulich. Aber diese Generation hat sich genauso lenken und manipulieren lassen wie einige heute auch. Es gibt keinen Kompromiss: Bestimmte Dinge hätten nie geschehen dürfen. Aber unsere Geschichte und Kultur bestehen aus so viel mehr. Deutschland war einst das Land der Dichter und Denker, das Land der großen Erfinder. Warum identifizieren wir uns nicht mehr mit den positiven Aspekten unserer Geschichte und Kultur, anstatt uns fast ausschließlich auf die Schattenseiten zu konzentrieren?

Vertrauen und Zusammenhalt sind ebenfalls verloren gegangen. Statt an den Nächsten zu denken, laufen wir mit Scheuklappen herum und stellen uns selbst in den Vordergrund. Wir gönnen anderen keinen beruflichen Aufstieg, weil wir denken, das hätten wir verdient. Jemand muss Pfandflaschen sammeln? Das interessiert uns nicht, denn wir unterstellen ihm, dass er übertreibt. Ein Rentner kommt kaum über die Runden? Dann hätte er eben mehr arbeiten sollen oder die Frau hätte eben nicht 3 Kinder aufziehen sollen.
Anstatt bei einem Unfall den Rettungsdienst zu rufen, filmen wir lieber Videos, um sie anderen zu zeigen: „Guck mal, was ich Krasses gesehen habe.“

Was ist mit unserer Gesellschaft passiert, dass wir uns selbst nur noch im Vordergrund sehen und nur noch von uns selbst auf andere schließen? Warum wird nicht mehr jeder Mensch als Individuum akzeptiert und wir lernen diesen kennen um neues zu lernen oder unseren Horizont zu erweitern.

Fazit:

Die Welt und auch Deutschland sind im Wandel, und das ist gut so. Ein gewisser Wandel ist notwendig. Aber die Kehrseite ist, dass ein Land nur so stark ist wie seine Bürger und seine Gemeinschaft. Wenn wir nicht mehr in der Lage sind, eine Gemeinschaft zu bilden, werden wir anfälliger für Manipulationen und Lenkung. Nur als Gemeinschaft sind wir stark und können uns höheren Mächten widersetzen.

Wir müssen lernen, unsere Werte und das, was wir fordern, zu stärken und neu aufleben zu lassen. Wir müssen wieder beginnen, selbst zu denken. Denken wir an Menschen, die uns bisher nicht interessiert haben, denn wer sagt, dass wir nicht irgendwann selbst einer von ihnen sein werden? Die Vorwürfe, die wir uns später machen könnten, wenn wir nichts getan haben, obwohl die Chance bestand, werden belastender sein als die Taten selbst, bevor es zu spät ist.