Sind wir Deutschen wirklich so dumm?

Veröffentlicht am 16. März 2025 um 08:00

Nur so ein Gedanke

Sind wir Deutschen wirklich zu dumm, oder nur zu bequem, um rechtzeitig zu handeln?

Hast du dich mal gefragt, warum wir Deutschen gefühlt immer erst dann auf die Straße gehen, wenn es zu spät ist? Wenn die Politik längst Tatsachen geschaffen hat, wenn das Kind nicht nur im Brunnen liegt, sondern schon ertrunken ist? Wir demonstrieren, protestieren, regen uns auf, aber oft erst wenn die Entscheidungen längst gefallen sind. Warum erkennen wir nicht früher, dass mit uns gespielt wird? Warum lassen wir uns immer wieder manipulieren?

Es ist ein Muster, das sich durch unsere Geschichte zieht. Erst hinnehmen, dann empören. Erst beobachten, dann resignieren. Erst denken, Ach, so schlimm wird’s schon nicht. Und dann? Dann ist es zu spät.

Von der Lethargie zur Empörung, unser deutsches Paradoxon, so könnte man sagen. Schauen wir uns mal an, wie es in Deutschland läuft. Ein neues Gesetz, eine gesellschaftliche Veränderung, eine politische Entscheidung bahnt sich an. Die Anzeichen sind da. Experten warnen, unabhängige Journalisten schreiben darüber, in kleinen Kreisen wird diskutiert. Und was tun wir? Wir zucken mit den Schultern.

  • Wird schon nicht so schlimm sein.

  • Die da oben werden schon wissen, was sie tun.

  • Ach, da kann man eh nichts machen.

Und dann, Monate oder Jahre später, wenn die Konsequenzen nicht mehr zu übersehen sind, wenn die Preise explodieren, wenn Freiheiten beschnitten werden, wenn plötzlich alle betroffen sind, dann bricht Panik aus. Dann stehen Menschen mit Plakaten auf der Straße, dann hagelt es empörte Kommentare in den sozialen Medien. Dann plötzlich sind wir wach. Aber eben zu spät.

Warum? Sind wir zu bequem? Zu gutgläubig? Zu abgelenkt von Konsum, Netflix und Social Media? Oder glauben wir wirklich, dass die da oben es besser wissen?

Schauen wir über die Grenzen.

Frankreich? Dort sind Massenproteste fast ein Volkssport. Die Franzosen lassen es nicht erst so weit kommen. Ein unpopuläres Gesetz? Ein Angriff auf ihre Rechte? Zack, Generalstreik. Dort ist Widerstand nicht die letzte Option, sondern die erste Reaktion.

Spanien und Italien? Ähnlich. Dort gehen Menschen früh auf die Straße, debattieren lautstark, setzen ein Zeichen. Nicht erst, wenn alles verloren ist, sondern bevor es zu spät ist.

Und wir? Wir sitzen da und warten ab. Immer in der Hoffnung, dass es nicht so schlimm wird. Dass es sich schon irgendwie regelt und wenn es sich nicht regelt? Dann sind wir entsetzt, dann sind wir plötzlich die Opfer, dann jammern wir über Manipulation, über Ungerechtigkeit, über fehlende Mitbestimmung.

Widerstand ist unbequem und genau das ist unser Problem

Hier ist die bittere Wahrheit, wir Deutschen sind zu bequem geworden. Unser Wohlstand hat uns anscheinend träge gemacht. Unser Glaube an Bürokratie, an Regeln, an die werden das schon richtig machen hat uns blind gemacht.

Wir leben in einer Gesellschaft, in der viele lieber Ruhe haben wollen, als sich aktiv einzumischen. Hauptsache, der eigene Alltag läuft weiter. Hauptsache, es wird nicht an den eigenen Komfortzonen gerüttelt. Aber genau diese Haltung macht uns manipulierbar.

Denn wer die Zeichen nicht früh erkennt, wer sich nicht wehrt, bevor die Ketten angelegt sind, der wacht irgendwann auf und merkt, dass er sich längst nicht mehr frei bewegen kann.

Und machen wir uns nichts vor, es gibt Kräfte, die genau davon profitieren. Politik, Medien, Konzerne, sie alle wissen, wie man eine Bevölkerung steuert.

Hast du dich jemals gefragt, warum bestimmte Themen in den Medien rauf und runter laufen, während andere totgeschwiegen werden? Warum Empörung oft genau dann geschürt wird, wenn es ablenkt, aber nicht dann, wenn es wirklich wichtig wäre?

Wie oft passiert es, dass wir erst Monate später erfahren, dass wir belogen wurden? Dass Dinge, die als Verschwörungstheorie abgetan wurden, plötzlich doch wahr sind?

Die Manipulation ist subtil, aber effektiv. Wir werden beschäftigt gehalten mit Belanglosigkeiten, während im Hintergrund Entscheidungen getroffen werden, die unser Leben massiv beeinflussen. Und wenn wir es merken? Dann ist es zu spät. Dann stehen wir da, fassungslos, wütend, aber machtlos. Was tun? Oder bleiben wir einfach dumm?

Die Frage ist, wollen wir dieses Spiel weiter mitspielen? Wollen wir weiter abwarten, bis wir die Verlierer sind? Oder fangen wir endlich an, früher Fragen zu stellen, kritischer zu denken, nicht alles zu glauben, was uns serviert wird?

Es geht nicht darum, blind gegen alles zu sein. Es geht darum, nicht blind für alles zu sein.

Es geht darum, nicht erst dann laut zu werden, wenn wir bereits in der Falle sitzen. Es geht darum, früh zu handeln, klüger zu denken, aktiver zu hinterfragen.

Denn eines ist klar, wer sich nicht bewegt, wird bewegt. Wer nicht selbst denkt, für den wird gedacht. Und wer erst dann aufsteht, wenn es weh tut, der hat längst verloren und dann tut es richtig weh.

Nur so ein Gedanke.

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